Wegweisende Passion

Schauen und warten, warten und schauen. In diesem beständigen Wechsel entstehen meist die besten Bilder. Natürlich kommt es vereinzelt vor, dass man ein gutes Foto im Vorbeigehen mitnimmt. Dies bleibt aber die Ausnahme. Zumeist sind hingegen Geduld und Ausdauer gefragt. Oft langes Ausharren und ständiges Ausprobieren, bis sich der richtige Augenblick auftut, sich der perfekte Ausschnitt entwickelt oder sich das Motiv endlich so im Sucher zeigt, wie es der Fotograf in seiner Fantasie längst geschossen hat.

Seit Kindesbeinen ist die Fotografie ein treuer Begleiter. Spannendes Steckenpferd, das naturgemäß immer wieder neue Perspektiven eröffnet. Es ist die Faszination des betörenden Augenblicks, der, eigentlich vergänglich, in subjektiver Sichtweise für die Nachwelt erhalten wird ...

Einst auf Film − vielfach mit Negativ-Material, insbesondere jedoch auf Diapositiven. Unvergessen sind dabei die legendären Kodachrome 25, 64 und 200. Sie waren die Lieblinge in der Fototasche. Weil Fotografie mit Zelluloid pro Filmrolle nicht nur auf 36 Aufnahmen begrenzt, sondern obendrein recht teuer war, galt es für den Lichtbildner wohlüberlegt zu handeln. Wann und von wo er den Auslöser drückt. Dieses bedachte Herangehen schulte das Auge.

Von seinem Erfahrungsschatz in der analogen Ära profitiert jeder ambitionierte Digital-Fotograf. Und dabei noch mehr von jener Zeit, als die Kameras noch keine Automatik hatten, weder bei der Belichtungsmessung, noch beim Scharfstellen. Freilich werden heute schnell einmal Dutzende Bilder von einem Motiv gemacht. Aber auch hier bewahrheitet sich der alte Grundsatz „Weniger ist mehr” immer wieder aufs Neue. Nicht selten sind es nach der Sichtung die ersten Annäherungsversuche, welche später auch als Aufnahmen den Weg ins Bilderarchiv finden.

Ein unschätzbarer Mehrwert der digitalen Fotografie sind aber − neben dem sofort sichtbaren Ergebnis − die endlosen Möglichkeiten der Weiterverarbeitung. Bildoptimierung mit Augenmaß ist indes angesagt. Fingerspitzengefühl statt greller HDR-Landschaftsverzerrungen oder aal-glatter Photoshop-Portraits. Gewollte Verfremdungen jeglicher Couleur sind natürlich ein anderes Thema.

Subjektive Ansichten zu alledem − losgelöst von jedwedem überzogenen künsterlischen Anspruch − finden sich zuhauf auf dieser Web-Präsenz. Ebenso gibt es einen Blick in die Fototasche.

Viel Spaß beim Betrachten wünscht